Resumée nach fast 2 Jahren Scenic

Erfahrungen mit Euren Händlern und Werkstätten,
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Baerle
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Resumée nach fast 2 Jahren Scenic

Beitrag von Baerle »

Hallo zusammen!

Vor knapp 2 Jahren haben wir unseren Scenic gekauft - wie es aussieht wohl beim falschen Händler. Im Moment behalte ich den Namen mal für mich - die wenigsten Scenic-Fahrer werden mit der Toyota-Werkstatt zu tun haben. Im folgenden möchte ich mal die letzten 2 Jahre zusammenfassen:

November 2013:
Kauf des Auto mit knapp 100'000km in einem Toyota-Autohaus mit 2 Jahren Car-Garantie und frischem Service. Bereifung laut Werkstatt noch gut (Sommerräder auf 17" Alus, Winterräder auf 16" Stahlfelgen).

November 2013:
wenige Tage (2-3) nach dem Kauf entdecke ich einen "Kratzer" in der Frontscheibe. Von links oben (Fahrerseite) bis zur Mitte unten. Da muss ein defekter Scheibenwischer sein Werk getan haben. Die Spur ist teilweise knapp 1cm breit und so tief das man sie mit dem Finger spürt. Fehler wurde mir verschwiegen. Antwort des Händlers: Pech, war bei Probefahrt schon so, hätte ich sehen müssen. Abhilfe: mit Sonax Scheibenpoliturset in ca. 2 Stunden harter Arbeit rauspoliert

Dezember 2013:
"Einspritzung prüfen" - Diagnose meiner Werkstatt: Glühkerze(n) defekt. Kosten Material + Einbau: 180€. Selbe Fehlermeldung wurde bei der Probefahrt schon angezeigt und laut Werkstatt beseitigt. Bei Abholung keine Fehlermeldung. Cargarantie leht ab - Verschleißteil. Werkstatt ist auch nicht bereit einen Teil der Kosten zu übernehmen.

Winter 2013/2014:
Die angeblich noch guten Winterreifen sind Müll - an der ersten kleinen Steigung mit Schnee bleibe ich hängen. Zum Glück kaum Schnee diesen Winter bei uns unten. Abhilfe: Gebrauchtkauf eines guten Satzes Reifen - natürlich auf eigene Kosten.

Irgendwann 2014:
- Zwei der vier Sommerreifen sind endgültig am Ende. Vier neue Contis gekauft.
- Ich entdecke, daß entgegen der Beschreibung am Auto eine abnehmbare Anhängerkupplung montiert ist - nur abnehmbar ist sie nicht. Es hat mich rund 1 Stunde gekostet das Ding abzukriegen.
- Ich entdecke einen lediglich "geflickten" leichten Frontschaden: Scheinwerfer Halterungen geklebt, Ladeluftkühler leicht undicht, Spitzwassertank ist nicht befestigt (Halterung gebrochen) und Einfüllstutzen mit Kleber bearbeitet.

Frühjahr 2015:
Bei Werkstatttermin werde ich auf bald fälligen Wechsel der vorderen Bremsscheiben hingewiesen.

August 2015:
Wechsel der Bremsscheiben (Eigenleistung mit Kollege zusammen) - Auf der Innenseit haben die Scheiben außen einen fast 1cm breiten Rand - da müssen mal falsche Bremsbeläge montiert worden sein. Die später montierten richtigen Beläge haben das gleiche Abnutzungsprofil - nur umgekehrt. Untermaß der Bremsscheiben rund 0,5mm.

August 2015:
Wechsel des Innenraumluftfilters (Eigenleistung). Der alte Filter war von 2010. Der wurde beim Service 2013 sicher nicht getauscht.

August 2015:
Werkstatttermin wegen Ölwechsel und Urlaubscheck. Folgende Mängel wurden festgestellt:
- Fahrwerksfeder vorne gebrochen
- Traggelenk VA links ausgeschlagen
- Keilrippenriemen rissig, einige Teile der Rippen fehlen schon
- Hinterachslager defekt
Laut ausführendem Monteur war der Motor-Luftfilter MINDESTENS schon 50'000 km drin - total verdreckt. Laufleistung bei uns knapp 30'000km in den knapp 2 Jahren

UPDATE 22.08.2015:
Nach Anbau der geliehenen Dachbox gestern abend habe ich eine Probefahrt damit gemacht. Wieder Zuhause musste ich feststellen das hinten links die Bremse heiß ist und stinkt - Bremssattel defekt.

Ich bekomme immer mehr das Gefühl über den Tisch gezogen worden zu sein ...
Zuletzt geändert von Baerle am 22. Aug 2015, 10:47, insgesamt 1-mal geändert.

pompiers
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Re: Resumée nach fast 2 Jahren Scenic

Beitrag von pompiers »

Hallo und erst mal mein Mitgefühl/Verständnis für deine Verärgerung...

Allerdings sind ein Teil der genannten Mängel der Laufleistung/Verwendung geschuldete Verschleiß- und Nutzungserscheinungen.
Andere hätte man bei der Fahrzeugübernahme/Probefahrt erkennen können, wie Reifenalter/Profil oder schlecht reparierter Unfallschaden/Lackierung. Hier gilt es zumindest, schnell nach dem Kauf zu reklamieren.
Ein Auto mit dieser Lauffleistung/Nutzung erfordert eine pingelige Kontrolle/Übernahme mit einem geeigneten "Fachmann"...
Nimm es als Übung für den nächsten Gebrauchtkauf, jetzt kannst du eh nicht mehr viel ändern.

Baerle
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Re: Resumée nach fast 2 Jahren Scenic

Beitrag von Baerle »

pompiers hat geschrieben:Hallo und erst mal mein Mitgefühl/Verständnis für deine Verärgerung...

Allerdings sind ein Teil der genannten Mängel der Laufleistung/Verwendung geschuldete Verschleiß- und Nutzungserscheinungen.
Andere hätte man bei der Fahrzeugübernahme/Probefahrt erkennen können, wie Reifenalter/Profil oder schlecht reparierter Unfallschaden/Lackierung. Hier gilt es zumindest, schnell nach dem Kauf zu reklamieren.
Ein Auto mit dieser Lauffleistung/Nutzung erfordert eine pingelige Kontrolle/Übernahme mit einem geeigneten "Fachmann"...
Nimm es als Übung für den nächsten Gebrauchtkauf, jetzt kannst du eh nicht mehr viel ändern.

Hallo!

Danke für dein Mitgefühl.

Um Verschleiß- und Nutzungserscheinungen handelt es sich fast immer bei Mängeln am Auto. Aber wenn ich einen "Geprüften Gebrauchtwagen" mit 2 Jahren Garantie kaufe und lauter solche nicht behobenen Mängel (vor allem Luftfilter, Keilrippenriemen) feststelle, obwohl angeblich eine Wartung durchgeführt wurde ist das einfach nicht OK. Wenn - wie im Fall des massiven Kratzers auf der Frontscheibe und der Vorschädigung des Vorderwagens - Mängel einfach verschwiegen werden erst recht.

Der Schaden vorne war so ohne weiteres nicht zu sehen - lackiert ist ziemlich sicher nichts geworden, ich vermute das sie Stoßstange fast gar nicht beschädigt wurde sondern nur Scheinwerfer und Wasserbehälter (und evtl. der LLK). Hätte man den Schaden beim Verkauf erwähnt wäre das gar nicht schlimm gewesen, ich hätte das Auto wohl trotzdem genommen - aber das war nicht der Fall.

Reklamiert habe ich die ersten beiden festgestellten Mängel (Frontscheibe und Glühkerzen) - und bin dabei auf taube Ohren und schon fast unverschämte Reaktionen gestoßen. Irgendwann habe ich den Nerv für die Auseinandersetzungen verloren und aufgegeben. Wenn ich damals gewußt hätte, was noch alles kommen wird hätte ich wohl meine Rechtsschutzversicherung eingeschaltet.

Mittlerweile ist da einfach der Zug abgefahren - mit etwas Glück bekomme ich noch ein paar Euro von der Cargarantie die ja noch bis November läuft - gestern ist nämlich noch ein defekter Bremssattel hinten dazugekommen - am Dienstag werde ich ca. 1000€ in meiner Werkstatt liegen lassen (2x Federn VA, Traggelenk VL, Keilrippenriemen + Spanner, Bremssattel HL).

Eine Lehre habe ich aus dem ganzen auch schon gezogen: das nächste Auto wird wieder hier in der Gegend bei einem mir bekannten Händler gekauft - dannn kann ich wenigstens hinfahren wenn es Probleme gibt. Im Fall von unserem Scenic wären das halt rund 1500-2000€ mehr gewesen weil unsere Ecke hier an der Schweizer Grenze einfach extrem teuer ist.

Ich habe schon mindestens 14 Gebrauchtwagen gekauft - dieser hier war mit der neueste und hatte im Vergleich fast die wenigsten Kilometer auf der Uhr. Bei KEINEM anderen bisher hatte ich solche Probleme wie mit dem Scenic. Nur mein 1976er Mercury Monarch war noch schlimmer ...

mfg

Manuel

pompiers
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Re: Resumée nach fast 2 Jahren Scenic

Beitrag von pompiers »

"...Eine Lehre habe ich aus dem ganzen auch schon gezogen: das nächste Auto wird wieder hier in der Gegend bei einem mir bekannten Händler gekauft - dannn kann ich wenigstens hinfahren wenn es Probleme gibt. ..."

...gute Entscheidung! Die Renaults (zumindest die aktuellen Modelle) sind nicht soo schlecht wie ihr Ruf.

"Unsere" regionalen Händler bieten übrigens sehr gute Konditionen bei Gebrauchtwagen verschiedenen Alters an, z.B.:

http://www.autohaus-altfranken.de/asset ... gebote.pdf
http://www.autohaus-altfranken.de/7-ste ... wagen.html

Auch wenn man beim Kauf ein paar Euros mehr legen muß, rechnet sich das später sicher.

Baerle
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Re: Resumée nach fast 2 Jahren Scenic

Beitrag von Baerle »

Gestern war der Scenic in der Werkstatt ... nun sind vorne 2 Federn neu, das linke Traggelenk ebenfalls, Keilrippenriemen inkl. Spanner ist erneuert und der linke hintere Bremssattel ist erneuert. Rechnungsbetrag inkl. allem (Leihwagen) 1022€.

Leider musste ich feststellen, daß die Bremse noch immer warm wird - zwar nicht so extrem wie vorher aber warm. Diagnose: Der neue Bremssattel ist nicht in Ordnung - er wird morgen auf Garantie erneuert. Ich habe zur Sicherheit noch den Bremssattelhalter und die beiden "Stifte" auf denen der Sattel "gleitet" dazugenommen.

@Micha: das wird hoffentlich noch ein Paar Jahre dauern bis ich wieder in die Verlegenheit komme ...

mfg

Manuel

pompiers
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Re: Resumée nach fast 2 Jahren Scenic

Beitrag von pompiers »

...klaro, war ja nur als Beispiel gedacht, ansonsten toi,toi,toi dass es nun mit deinem Auto funzt...!

Baerle
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Re: Resumée nach fast 2 Jahren Scenic

Beitrag von Baerle »

So - Auto wieder da, Sattel ist nochmal erneuert worden, die beiden Stifte sind neu und statt des Bremssattelhalters wurden neue Bremsbeläge verbaut. Jetzt wird nichts mehr heiß ...

Morgen abend geht's los in den Urlaub.

udogigahertz
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Re: Resumée nach fast 2 Jahren Scenic

Beitrag von udogigahertz »

Baerle hat geschrieben:Hallo zusammen!

Vor knapp 2 Jahren haben wir unseren Scenic gekauft - wie es aussieht wohl beim falschen Händler. Im Moment behalte ich den Namen mal für mich - die wenigsten Scenic-Fahrer werden mit der Toyota-Werkstatt zu tun haben.
.........................................................
........................................................

Ich bekomme immer mehr das Gefühl über den Tisch gezogen worden zu sein ...
Ja, du bist "übern Tisch gezogen" worden, keine Frage.

Allerdings bist du auch ein wenig selber Schuld an deinem "Unglück", denn:

- Einen Gebrauchtwagen, der bereits 100.000 Kilometer gefahren hat, muss man sehr sorgfältig prüfen, ganz egal, welches Fabrikat, denn die vielen Kilometer werden ihre Spuren hinterlassen haben bzw. es kann sein, dass sie Spuren hinterlassen haben, es gibt auch erstklassig gepflegte und gut gewartete Gebrauchtwagen mit diesem Kilometerstand. Und die gilt es von den weniger gut gepflegten und gewarteten Modellen zu trennen, was man aber nur anhand einer sehr sorgfältigen und umfassenden Prüfung feststellen kann.

Du hast hier allein dem verkaufenden Händler vertraut = Fehler!

- Am besten kauft man einen Renault beim Renault-Händler, einen BMW beim BMW-Händler usw. Warum? Nun, weil diese Händler genau ihre Autos kennen, sie wissen, wo die Schwachstellen sind, worauf man achten muss, die wissen auch genau, was alles bei welcher Wartung zu wechseln ist, die haben auch alle Verbrauchsteile vorrätig und müssen diese nicht erst umständlich bestellen. Zwar kann im Prinzip auch ein Toyota-Händler die Wartung an einem Scenic fachgerecht vornehmen ..... wenn er sich damit beschäftigt, also sich kundig macht, was denn da genau zu machen ist, dann muss er alle Verbrauchsmaterialien bestellen, anliefern lassen und einbauen, wobei ihm die Kenntnis fehlt, wo was sitzt, wie man an was herankommt ......... der benötigt dafür viel zu lange, das macht er eher nicht korrekt, jedenfalls ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass gepfuscht wird.

- Ein Scenic hat um die 100.000 Kilometer herum einen enormen Wartungsaufwand, da kann man nichts machen, denn zu diesem Zeitpunkt sind meistens die Bremsscheiben fällig, was zum normalen Verschleiß gehört und nichts Außergewöhnliches ist, dummerweise kann dann auch der Termin zum Wechseln des Zahnriemens da rein fallen und wenn man Pech hat, ist noch eine "große" Wartung fällig. Das war bei meinem ehemaligen Scenic II 1,9 Diesel so, da kostete mich der "Spaß" schlappe 2.000 Euro! Wohlgemerkt: Es war nix kaputt in dem Sinne, alles nur normale Wartung! Das war dir wohl unbekannt und dem verkaufenden Händler wars egal?

Du hast dich wohl im Vorfeld des Kaufs nicht kundig über dann anstehende Wartungen gemacht? = Fehler!

- Bei einem reinen Toyota-Händler würde ich nie im Leben auf deren Werkstattkompetenz für andere Marken vertrauen, weil die Toyotas an sich kaum Reparaturen benötigen, so hat das dortige Werkstattpersonal kaum Erfahrung mit der korrekten Fehlersuche einerseits oder der Behebung von außergewöhnlichen Problemen, weil die praktisch nie auftreten. Wehe aber wenn doch, dann hat der Toyota-Kunde ganz schlechte Karten und der Fahrer (oder zukünftige Fahrer) einer Fremdmarke ganz gewiss. Außer Ölwechsel und Filterwechsel oder maximal komplette Baugruppen wechseln muss das Toyota-Werkstattpersonal praktisch nur noch Reifen wechseln, wirds komplizierter, sind die absolut hilflos.

- Da hast bei einer Probefahrt und einer eingehenden Betrachtung weder den riesen-Kratzer in der Frontscheibe noch den notdürftig geflickten Scheinwerfer festgestellt? Ja, hast du dir das Auto überhaupt mal angeschaut bevor du den Kaufvertrag unterschrieben hast? Diese Dinge MUSS auch ein Laie feststellen, da hat das Toyota-Autohaus Recht, wenn sie sagen, dass das schon beim Kauf so war und du das hättest sehen müssen.

Fazit: Diese Dinge nicht erkannt zu haben, geht auf deine Kappe!

- Eine Gebrauchtwagengarantie ist eigentlich keine, sondern eine Reparaturkostenversicherung, die nur bestimmte Dinge absichert und die nur prozentual. Auch hier hast du dir VOR dem Abschluss dieser Versicherung wohl nicht deren Bedingungen durchgelesen?

Fazit: Dein Fehler. Jetzt darüber jammern kommt seltsam rüber.

- Dass die Reifen, die bei einem dermaßen viel gelaufenen Auto dabei sind, weder ganz neu sind noch die allerbesten Markenreifen sind, ist doch wohl klar, auch hier hätte ein kritischer Blick auf Aussehen und Marke der Reifen geholfen.

Fazit: Dein Fehler.

- Einzig das mit der Glühkerze hätte die Werkstatt erledigen MÜSSEN, denn es gilt eine einjährige Sachmängelhaftung des verkaufenden Händlers ganz unabhängig von einer eventuell abgeschlossenen Reparaturkostenversicherung, wobei die Beweislast in den ersten 6 Monaten beim Händler liegt. Da das innerhalb von 6 Monaten ab Kauf aufgetreten ist, hätte der Händler diese Glühkerze ersetzen MÜSSEN, denn die ist KEIN Verschleißteil (für die Reparaturkostenversicherung ist das ein "Verschleißteil", weil die das so in den von dir akzeptierten Bedingungen reingeschrieben haben, für die Allgemeinheit jedoch nicht), denn mit dieser Argumentation ist das ganze Auto ein Verschleißteil.
Als ich vor mehr als einem Jahr meinen GLK gekauft hatte, ging da auch eine Glühkerze kaputt in diesem Zeitraum, auch da wollte man mich zuerst mit "Verschleißteil" abspeisen, als ich dann ungehalten wurde, hat der verkaufende Händler dann doch eingesehen, diesen Sachmangel für mich kostenlos zu beheben.

Fazit: Dein Fehler aus Unkenntnis der rechtlichen Situation, du warst uninformiert und zu gutgläubig.

Jetzt, nach so langer Zeit nach dem Kauf ist es viel zu spät, da hilft nur noch Rumjammern in der Öffentlichkeit.


Grüße
Udo

Baerle
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Re: Resumée nach fast 2 Jahren Scenic

Beitrag von Baerle »

Hallo Udo!

Danke für die ausführliche Antwort. Du hast vermutlich grösstenteils recht. Ich war zu blauäugig und zu wenig konsequent. Heute würde ich da anders rangehen.

Fehler 1: Ich hatte leider einen gewissen Zeitdruck weil das alte Familienauto wider Erwarten schon weg war.

Fehler 2: Ich hatte vorher einen nahezu identischen Scenic angesehen - mich aber durch fast 2000€ mehr blenden lassen.

Fehler 3: Kauf weit weg von zu Hause.

Fehler 4: Für was habe nochmal eine Rechtsschutzversicherung?!?

MfG

Manuel

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udogigahertz
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Re: Resumée nach fast 2 Jahren Scenic

Beitrag von udogigahertz »

Baerle hat geschrieben:
Fehler 4: Für was habe nochmal eine Rechtsschutzversicherung?!?

MfG

Manuel
Manuel, nun diese Rechtsschutzversicherung hat man für alle Fälle, wenns nicht anders geht und man den Rechtsweg einschlagen muss.

Die Existenz einer solchen Versicherung kann aber doch nicht dazu führen, dass man allzu blauäugig jeden denkbaren Fehler macht und dann immer mit dem Rechtsanwalt droht, macht man das nämlich zu oft, so wird die Rechtsschutzversicherung den Vertrag kündigen und außerdem: Was ist das für eine Einstellung?

Mir wäre eine gütliche Einigung immer lieber als jahrelang vor Gericht zu streiten, da kann man nämlich dran verzweifeln, auch wenn man letztlich Recht bekommt, aber dieser Hickhack mit dem Anwaltsgerenne, ein Einschreibebrief jagt den nächsten, Gutachten hier, Gutachten dort, Ansetzen von Verhandlungsterminen und das kurzfristige Streichen von eben diesen Terminen und Verlegung bis dahin und dorthin ........... das willst du dir antun? Glaub mir, du verlierst dabei so manche Lebensjahre, du alterst schneller als normal, das greift einen an, selbst wenn man am Ende obsiegt. Und dann geht der beklagte Händler in Konkurs, du hast zwar Recht, bekommst aber nix, gar nix. Inzwischen hat die Ehefrau des ehemaligen insolventen Inhabers an gleicher Stelle den gleichen Laden wieder eröffnet, oder die Tochter, der Sohn oder ein anderer enger Verwandter, der ehemalige Chef arbeitet nun als Geschäftsführer dort ...... und lacht sich kaputt.

Ich habe jetzt mal den Worst-Case plakativ überzogen dargestellt, dennoch: passieren kann das sehr wohl.

Ach ja, meine Frau war bis fast zum Ende bei Schlecker beschäftigt, bekam dann im ersten Schub die Kündigung, hat jetzt jedoch wieder eine Arbeit, war nur ein paar Monate auf Arbeitssuche, die wollte sich die fristlose Kündigung nicht gefallen lassen und hat mit Hilfe eines Anwalts geklagt ........ und Recht bekommen, nun hat sie ein vollstreckbares Urteil in der Hand, nach dem sie noch fast 10.000 Euro von Schlecker zu bekommen hat .............. was nützt es ihr? Nix, denn diese Firma ist pleite.

Das ist die Differenz zwischen Recht bekommen (durchsetzen) und Recht haben (Urteil zu eigenen Gunsten).

Grüße
Udo

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