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Grand Scenic 1.9 dCI seit Okt 2004 (geringfügig ergänzt)

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SeeNic
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Grand Scenic 1.9 dCI seit Okt 2004 (geringfügig ergänzt)

Beitrag von SeeNic »

Hallo zusammen,

"Erfahrungsbericht" wäre übertrieben, aber erste Erfahrungen und die Gründe, die bei der Kaufentscheidung eine Rolle spielten, möchte ich Euch nicht vorenthalten nach ca. 3000 km und 2 1/2 Monaten "Fahrzeit".

Das Fahrzeug übertrifft meine Erwartungen in fast jeder Hinsicht und kann als ausgesprochen gelungenes Fahrzeug bezeichnet werden.

a) Ich suchte nach einem Fahrzeug mit sehr gutem und rückenschmerzenfreiem Sitzen (bei 1,91 m Länge) auf Fahrten bis ca. 400 km, jedoch hauptsätzlich im Mittelstreckenbereich. Dauerlangszeitfahrer bin ich nicht (wer kann das noch auf diesen Autobahnen außer vielleicht nachts?). Ich wollte also recht gerade sitzen, wie vom Wohnmobil bekannt u. verwöhnt. -> hat sich bestens bewahrheitet auch bei Strecken mit 600 km sitze ich besser als im 3er, im S40 und allem was ich in der Fahrzeugklasse bisher gefahren bin. In der E-Klasse bin ich mal bis nach Neapel gefahren in einem durch und da kann der Scnenic sicher nicht mithalten (Annahme). Probiert hab ich´s aber noch nicht.
b) ein sehr sicheres Fahrzeug (5 Sterne im Euro NCAP; Vergleich neuer 5er BMW: 4 Sterne, Volvo S60: 4 Sterne). Alles andere wäre für mich nicht infrage gekommen, auch keine 4 Sterne.
c) ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis (um als Firmenwagennutzer, die Versteuerung im Zaum zu halten). Siehe auch unten.
c2) keine Extras, die vollkommen überteuert sind (Navi bei Ford CMax oder Volvo S40/V50 über 2400 Euro - nein danke, und darauf verzichten und mit einem Aldi-Gerät durch die Welt zu fahren, war mir zu blöd. Volvo hab ich das glatt als Ausschlusskriterium für den Kauf gesagt. Da waren die ziemlich buff, konnten es aber auch verstehen, sagten dann man könne auch aufs Radio verzichten und etas privates einbauen. Gut, sagte ich: Sie finden sicherlich für diese Überteuerung und Ihre Empfehlung Kundschaft. Mich aber nicht.
d1) keine langweiligen "Brotkasten" sondern mit meinem Kauf auch die Gemeinde jener unterstützen, die das Leben durch Farben, Formen und wirkliche Ideen bereichern und nicht nur sagen "die inneren Werte" (der deutschen Autos) machen das Autochen gut und toll und groß und stark. Also gute Optik, meinetwegen auch auf Kosten der Aerodynamik bei Thempo 185km/h (wer kann das schon dauerhaft ohne Bedenken und Hindernisse noch fahren; ansonsten einfach mal bei Sixt was leihen und abreagieren). Eine Probefahrt übrigends mit dem Riesensonnendach brachte Windgeräusche beim Testfahrzeug hervor, die mich vor der Bestellung eines solchen - wohl richtigerweise - abhielten (siehe Forumsbeiträge, aber die Geräusche lassen sich sicher auch abstellen, da bin ich sicher.)
d2) kein Null-Acht-Fünfzehn Auto (wie der Golf) oder ein Fahrzeug, dass sich im Straßenbild nicht unterscheidet (wie der 3er in München; dort fahren so viele rum, dass man meint, jeder hätte gleich zwei). Den Scenic sieht man eben nicht ständig und damit bleibt auch die Optik frisch und vor allem langlebig. Golf und 3er und Audi kann doch das Auge kaum noch ertragen. Ich entschuldige mich jetzt mal, aber mit der Sprache dieser Arroganz werder doch eben die genannten Autos in den Markt gedrückt (Audi sagte mal, es gäbe keine schönere und bessere und ulimativere Form also jene des A4).
e) ein stadttaugliches Fahrzeug, mit dem man noch Parkplätze bekommt (OK - ich habe den Rückfahrsensor, den ich wirklich jedem nur empfehlenkann, weil er das Fahrzeug aus Parkplatzsicht um gut einen Meter (bei Mann) und 2-3 Meter (bei Frau :-) verkürzt und damit 1) Laufzeit spart und 2) verkratze Stoßstangen auf 3 Jahressicht vermeiden hilft (bei sich und anderen). Der Scenic ist abmessungstechnisch und sicherheitstechnisch wirklich optimal für die Stadt und Großstadt.
f) keine Null-Acht-Fünfzehn Cockpit was es 1950 schon gab und wahrscheinlich noch 2050, weil Deutschland´s Autobauer überzeugt sind, dass auch jeder sich in ca. 5 Minuten Eingewöhnung beim Probesitzen zurechtfinden muss und sagen soll "ja so kenn ich des". Mag aus Vernunftssicht richtig sein.
g) keinen Tucker-Diesel, sondern einen modernen Common-Rail-Diesel, da auf jeden Fall leiser. Der Diesel ist mit 120 PS wirklich bestens und macht richtig Spaß, ich kann mir aber auch den kleineren vorstellen. Mehr Kraft würde nur mehr rumraserei bedeuten und mehr Emission. Die Benziner fuhr ich damals Probe und war auch vom 117 und 140 voll überzeugt. Aber Diesel war für mich günstiger bei den KM.
h) mich nicht beirren lassen von den abgedroschenen Statements zu 1) der inneren Werte deutscher Autos oder von 2) Zuverlässigkeit 3) Langlebigkeit 4) Sicherheit . Zu allen drei Punkten ist in dem Text etwas gesagt. Zur Zuverlässigkeit kann ich zum Scenic nichts sagen, da ich der Auffassung bin, dass ein Fahrzeug sich erstn nach 6 bis 8 Jahren wirklich diesbezüglich bewähren muss. Über die Zuverlässigkeit von Fahrzeugen aus der Oberklasse braucht nichts erwähnt zu werden, da nehme man sich die handelsüblichen Autozeitschriften oder das ADAC-Heft zur Hand.
i) wenn schon kein deutsche Auto, dann vielleicht möglichst ein "europäisches" (Arbeitsplätze). Also, bei in etwa Chancen-Gleichheit, dann bitte nicht Japan oder Slowakei (Touran !!!!).
j) sehr gute Bedienbarkeit, gute Haptik (also wie sich die Knöpfe drücken/anfühlen/hören/bedienen lassen, also gute Gesamterscheinung und Gesamtanmutung aller Elemente, die zum Fahrzeug beitragen. Da ist der Scenic exzellent. Alles geht wirklich leise und mit toller Haptik und Anordnung.

Kurzum ein überdurchschnittlich durchdachtes und sicheres Fahrzeug, das alle wirklichen Bedürfnisse des Autofahrers in sich trägt. Und den Käufer nicht (siehe oben zu Volvo, Ford, aber auch VW) nicht für ernst nimmt, durch versteckt erhöhte Preise für Teile, die es nicht Wert sind.)

Da konnte wirklich nur der Scenic, bzw. der Grand Scenic mithalten. Und ich hatte im Laufe der Zeit, in der ich den 3er BMW übergangsmäßig fuhr (10 Monate, siehe unten) wirklich viele Fahrzeuge angeguckt. Vielleicht wäre da noch der neue Toyota Corolla Verso gewesen. Aber die Optik, das viel zu harte Fahrwerk (!!) bei den schlechten Straßen, die wir haben und diese rabenschwarze Cockpit. Die Türverkleidungen waren teilweise nicht mal entgratet (so wie z.B. auch beim BMW die Knöpfe des Tempomats). Nicht zuletzt ist die Form des neuen Coralla so fantasievoll wie jene der Vorgänger.

Zugegeben, ich konnte den Scenic firmenbedingt auch mit an sich allem ausstatten (kam auf 29.800 Euro) was es so Schönes gibt und da ist man natürlich auch schnell verwöhnt. Aber mit der Ausstattung hätte man bei VW immer noch 15 bis 20% mehr auf den Tisch gelegt und ein quasi außereuropäisches Auto bekommen. Grundsätzlich hab ich überhaupt nichts dagegen, wenn Teile aus Ost-Europa oder Asien kommen. Aber dann soll man´s auch sagen und dazu stehen und nicht so tun, also hätte man ein rein deutsches Auto hergestellt.
Eingestehen muss ich auch, dass für mich nicht so wichtig war, wie der Wagen in z.B. 10 Jahren im Reparaturverhalten sein würde. Ich kann aber aus eigener Erfahrung berichten, dass alle meine Renault R4 aus damaliger Zeit mir das günstigste Autofahren beschert hatten, dass ich jemals hatte und später nie wieder hatte. Weil die Fahrzeuge gut reparierbar waren und das kostengünstig. In Sachen Rost --> (Voll?)verzinkung, Sicherheit 5-Sterne,. usw hat sich bei Renault ja viel getan.
Da bin ich bei einem Punkte, den man mal ansprechen sollte: nämlich den Punkt Qualität. Wenn eine Sache mal defekt geht und ich kann sie reparieren und das einigermaßen günstig, dann sollte das doch OK sein, wenn ich ca. 5000 Euro sparen kann, die sich über die Jahre auch noch verzinsen. Wie es nach 5 oder 7 oder 10 Jahren genau aussieht, weiß niemand, auch nicht Renault (siehe aber meine Ausführungen zu Renault R4), ich möchte mindestens annehmen, dass mit der aggressiv verfolgten und erfolgreichen Modulbauweise über alle Modelle hinweg, Renault eine Basis für gute Reparierbarkeit und Wartbarkeit seiner Fahrzeuge geschaffen hat. (Siehe auch oben zu Oberklassenfahrzeuge).

Wiederverkauf - der ist nach Statistik des ADAC beim Touran nur unwesentlich besser nach 3 Jahren; alle MiniVans sind so um die 70% vom NP, wenn ich mich richtig erinnere. Renault war geringfügig 1 oder 2 Prozent drunter (kostete aber in der Neuanschaffung auch 15 bis 20 Prozent mehr).

Nun aber noch einige Kritikpunkte, die mir aufgefallen sind:

Geräusche: Da sehr verwöhnt von Volvo V40 war etwas Gewöhnung notwendig, da ich recht empfindlich bin was ungeplante Geräuschquellen anbelangt:
Undefinierbar in der Beifahrertür rechts; Geräusche von hinten (Mitte); Gurtstraffer (leises Surren, manchmal, manchmal nicht). Türblende hinten links.
Aber ich denke, das Forum spiegelt das wieder, was alles passieren KANN aber in keinem Fall bei jedem Fahrzeug auftreten muss. Das Forum sollte helfen, konkrete und erfolgserprobte Fehlerwege aufzuzeigen und anderen eine kostengünstige Beseitigung ermöglichen. Wenn ich kann, werde ich mein Bestes tun. Übrigend hatte ich das Fahrzeug wg. der genannten PUnkte mal kürzlich in der WErkstatt und der Meister tat so, als hätte nur ich die Geräusche gehört, war aber auch freundlich. Gemacht wurde jedoch nichts, vielmehr gesagt, das gerade der Scenic ein Auto mit wenig solchen Geräusch-Problemen sei. Na gut. Ich würde wiederkommen, wenns schlimm werden sollte, sagte ich ihm, weil bei mir in jedem Fall hier Toleranzschwellen sein werden. Im Moment ist das Fahrzeug wieder richtig ruhig (vielleicht liegts an den höheren Temperaturen, vorher Minus 3- 5 Grad, jetzt wieder Plus 5).
Weiterer Minuspunkt, das Navigationsgerät "5000": Keine Kritik an der Navigation an sich, die ist wirklich bestens (Becker)!!! die Geschwindigkeit des Prozessors ist aber langsam, so dass die Kalkulation der Route zu Beginn in meinen Augen manchmal etwas zu lange dauert. Einfach losfahren ist auch nicht immer ratsam, denn falls man zufällig in die entgegengesetzte Richtung fährt, korrigiiert das Gerät nur mühsam nach, wenn man den Berechnungskorridor verlassen hat, also jenen Bereich, den das Gerät zu Beginn in den Speicher lädt und auf dem navigiert wird. Jedoch: während der Fahrt korrigiert das System recht schnell nach und bietet kaum Anlass zur Kritik. Renault nimmt auch lediglich 1000 Euro für das Gerät und das sollte wirklich als fair bezeichnet werden, zumal dann auch alles intergriert ist.

Aber noch etwas Vergleichserfahrung:

Ich hatte drei (!) verschiedene 3er BMW als Firmenwagen (Mietbasis) über 10 Monate; der erste schepperte nach 2000 km in den Stoßdämpfern hinten und hatte undefinierbare Vibrationen aus dem Motorraum. Das würde ich sagen, das war wirklich peinlich mit dem Fahrzeug jemanden zu transportieren. Ich nahms in Kauf, weil ein Tauschfahrzeug in Aussicht stand (3 Monatswechsel). Der zweite war an sich OK verbrauchte aber mit seinem wohlklingenden Aggregat wie BMW zu sagen pflegt nicht weniger Sprit als der erste und dritte, nämlich schnell um die 10 - 11 Liter. Wer mal einen Bayerischen Motorenwagen etwas länger gefahren ist, weiß wovon ich spreche, da man die Kisten eben schnell wenig sparsam und viel zu umweltunfreundlich fährt.
Der dritte hatte nach wenigen KM unangenehmen Klappergeräusche in der rechten Fahrertür. Also - alle Autobauer kochen nur mit Wasser.
Das soll aber das Fahrzeug (BMW) überhaupt nicht schlecht machen, das Fahrwerk und die Federung ist wirklich überzeugend. Der Motor (140PS) ein richtiges Aggregat und einfach toll im Geräusch und Abzug wie gesagt.
Bei Volvo war auch nach 60.000 km immer irgend so eine Irritation wie klappernde Stoßdämpfer, knackende Kupplungspedale

Noch ein abschließendes Wort zu den inneren Werten. Ich war wirklich mehr als angetan davon, dass Nic schon nach 300 Meter im Winter mit warmer Luft aus "dem Inneren" aufwarten kann, weil man ihm - uns zuliebe - mit einer elektrischen Heizung versehen hatte. Ein wirklich tolles Bonbon, dass kein Extra ist bei Renault, sondern ein wirklichen inneren Wert dar stellt.

Wer sich also ein Fahrzeug anschafft, und es nicht aus reinen prestige- oder / und schnellfahrgründen tut, sollte sich dem Fahrzeug in keiner Weise verschließen und Vorurteile beiseite legen, die Renault immer schnell entgegengebracht werden. Und zwar genau von jenen, die seit Jahrzehnten quasi gleichförmige und gleichartige und gleichlangweilige Modelle bauen und nicht sehr viel von Innovation nach außen dringen lassen (Ich denke da an Volvo, die nun schon in der X-ten Generation eigentlich immer wieder Ihre Kombis unter die Leute bringen wollen, oder VW mit dem Golf, der zwar OK ist, aber doch immer immer dasselbe zu sein scheint).

Ich hoffe, dass der Bericht auch jenen hilft, die noch im Entscheidungsprozess sind.

Gruß
SeeNic
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