rastraub hat geschrieben:Udo,
OT: ich bin Gebrauchtwagenkäufer und vor 3 Jahren, als ich meinen gekauft habe, gab es den 1,6 Liter dCI zwar schon neu, aber Gebrauchte damit waren erst 1 Jahr alt und damit zu teuer für mich (dafür ist mir mein Geld einfach zu schade, da habe ich andere Prioritäten). Bei den heute technisch möglichen Laufzeiten der Autos (12 Jahre Minimum) sollte nicht alle 5 Jahre ein neues Gesetz kommen, dass diese Autos künstlich aus dem Verkehr zieht. Denn der Umweltschaden durch die Produktion dieser neuen Autos überwiegt den Nutzen für die Luft sicher bei weitem, vor allem in solchen Autostädten wie Stuttgart (wo immerhin Daimler und Porsche noch Teile ihrer Fahrzeuge fertigen). Und das sage ich auch als Mitarbeiter eines großen Automobilzulieferers in der Region.
Zurück zum Thema: Gestern habe ich mit Kollegen die Aussichten der nächsten Plakettenfarben diskutiert. Es kommt sicher noch die weiße (nur E-Autos) und dann noch die transparente Plakette für den veganen Radfahrer ohne Metanausstoß :-). Wann genau steht noch nicht fest, aber wir können uns ja schon mal darauf einstellen (ich bin als vegetarischer Radfahrer schon nah an der transparenten, allerdings muss ich am Methanausstoß noch arbeiten :-)).
Ich gebe dir ja in allen Punkten vollkommen Recht, genau DAS, was du da schreibst, denke ich ja auch.
Allein ......... wir können daran ja nichts ändern, wir lassen alles mit uns machen und ............. wählen die gleichen Parteien bei der nächsten Wahl in etwas anderer Zusammensetzung brav wieder, was die Politiker dann noch als Bestätigung ihrer "guten Arbeit" sehen.
Wer daran was ändern möchte, wird ja als "alternativer" Wähler sofort in die äußerst rechte, braune Nazi-Ecke gestellt, der Untergang des Abendlandes droht, wenn man was anderes als SPD, CDU, CSU, FDP oder die früher steinewerfenden Grünen wählt.
Übrigens haben manche großen Städte in den südlicheren Ländern Europas viel mehr Ärger mit Feinstaub- und anderen Giftstofflasten in der Luft im Sommer, sie gehen an das Problem aber pragmatischer ran: anstatt die bösen, bösen Autofahrer zu gängeln, fahren dort Wasserwagen durch die Straßen und benetzen die bodennahe Luft mit einem Wassernebel, der die Schadstoffe in der Luft im Wasser bindet, die Messgeräte zeigen dann "saubere Luft" an und fertig ist der Lack.
Übrigens bringt eine Verbannung bestimmter PKWs aus den Innenstädten sowieso nichts, denn seit der flächendeckenden Einführung der Dieselpartikelfilter ist das vertretbare Maximum an Schadstoffbegrenzung, die auch messbar etwas nützt, erreicht.
Es ist doch schizophren, wenn auf der einen Seite PKWs, die ein paar Mikrogramm mehr Schadstoffe ausstoßen, verbannt werden, dafür jedoch weiterhin sämtliche Oldtimer mit H-Kennzeichen lustig das Hundertfache auspusten dürfen oder Liefer-LKWs zu bestimmten Zeiten, natürlich die meisten davon völlig ohne Filtertechnik unterwegs, die Umweltzonen befahren dürfen, wenn Polizei- und Feuerwehr sowie Rettungsdienste mit ihren teilweise musealen Fahrzeugen, die noch richtig sichtbaren Rauch produzieren, Tag für Tag durch diese Umweltzonen brettern dürfen, während man Anwohner zwingt, sich ein neues Auto zu kaufen!
Noch bescheuerter wird es, wenn man Städte an großen Flüssen mit viel Schiffsverkehr (Köln usw.) hernimmt, diese Binnenschiffe laufen mit Schweröl, das Gifte in so großen Mengen produziert, da ist nicht nur die Menge an den bekannten Schadstoffen astronomisch hoch, sondern sie emittieren auch noch "sonstige komische Dinge", die allesamt jetzt nicht gar sooo gesund sind.
Aber an die Binnenschifffahrt geht man nicht ran, das würde man ja international abstimmen müssen, weil die Masse der Binnenschiffe nicht unter deutscher Flagge läuft, da weiß man von vorneherein, dass sowas keine Aussicht auf Erfolg hat, also lässt man es.
Stattdessen malträtiert man lieber den bösen, bösen Autofahrer, der ja an allem Übel der Welt schuld ist, der war schuld am nicht existierenden Waldsterben und der ist der allein-Schuldige an der Luftverpestung in den Städten, also wird der immer weiter gemaßregelt.
Grüße
Udo